Damals

Die Geschichte unseres Erfolgs

Die Dreißiger

Die Geschichte unseres Unternehmens beginnt mit der Milch – oder besser gesagt mit dem Transport von Milch. Heinrich Höcker erfüllt sich im Jahr 1935 seinen lang gehegten Wunsch, fortan sein eigener Herr zu sein. Er macht sich als Fuhrunternehmer selbständig und eröffnet ein Milchfuhrgeschäft an der Hohenzollernstraße in Gütersloh, dem Elternhaus seiner Ehefrau Martha. Sein erstes Fahrzeug ist ein LKW der Marke Dürkopp Baujahr 1932 samt Anhänger, mit dem er die umliegenden Bauernhöfe anfährt und von dort die in Kannen bereitgestellte, frisch gemolkene Milch in die Molkereien in Avenwedde (heute der Getränkehandel am Kreisverkehr in Avenwedde) und in Bielefeld an der Oldentruper Str. (mittlereile abgerissen) liefert. Die schweren Milchkannen mit einem Fassungsvermögen von 40 l muss er von Hand auf den LKW hieven. Und da Kühe auch damals weder Sonn- noch Feiertag oder Urlaub kannten, muss auch der Transport an 365 Tagen im Jahr vonstatten gehen. 1938 schließlich verlegt die junge Milchfahrer-Familie den Betrieb nach Isselhorst auf den Hof Brinkmann.

 

Die Vierziger

Im September 1939 bricht der zweite Weltkrieg aus. Da Heinrich Höckers Milchtransport ein „kriegswichtiger lebensnotwendiger Betrieb“ ist, wird er nicht zum Kriegsdienst eingezogen. So gibt es auch während des Krieges keine Pause bei den Abholungen und Zustellungen. Gefährlich wird es oft bei den Luftangriffen der britischen Armee. Dann gilt es, schnell einen sicheren Ort zu finden. Auch die Beschaffung des Antriebsstoffes für den LKW wird kompliziert. Diesel steht nicht immer zur Verfügung, also wird der Dürkopp-LKW mehrfach umgebaut, damit er auch mit Benzol, Flaschengas oder auch Holzgas betrieben werden kann. Und Ersatzteile sind Mangelware – so muss bei Reparaturen immer wieder mit viel Geschick und Kreativität gebastelt werden, doch dafür bleibt der Dürkopp stets zuverlässig im Rennen. Nach dem Kriegsende verbessert sich die Versorgungslage nur langsam. Nahrungsmittel und notwendige Materialien bekommt man nur mit Bezugsschein oder auf dem Schwarzmarkt. Doch endlich, im Herbst 1946, wird Heinrich Höcker ganz offiziell ein Büssing-LKW mit 105 PS zugeteilt. Dieser besteht allerdings lediglich aus Fahrgestell auf Felgen mit Holzbandagen. Reifen besitzt das Fahrzeug noch nicht, auch der Aufbau wird erst Monate später von der Firma Sommer Karosseriebau in Brackwede hinzugefügt.

1948 hat der alte Dürkopp-LKW ausgedient und wird durch ein moderneres Fahrzeug, wie sein Vorgänger ein Büssing, ersetzt. Den neuen Wagen benutzt man Samstag- oder Sonntagsnachmittags nach den Milchtouren nun auch als Ausflugs-Fahrzeug: Auf den gepolsterten Holzbänken nehmen Schüler und Sportler Platz und werden zu den verschiedensten Zielen chauffiert. Leider wird die beim Straßenverkehrsamt Bielefeld beantragte Omnibuskonzession abgelehnt, so finden die vergnüglichen Ausflugsfahrten schnell wieder ein Ende.

 

Die Fünfziger

1950 kauft Heinrich Höcker ein großes Grundstück an der Niehorster Straße in Gütersloh-Isselhorst. Hier will er ein neues und größeres Wohnhaus bauen – und hier soll auch die neue Betriebsstätte entstehen. Doch bevor es dazu kommen kann, muss das tiefgelegende Brachland in Eigenleistung aufgeschüttet werden – eine echte Knochenarbeit. Doch schließlich steht die erste kleine LKW Garage von 10 x 12 m für 2 Fahrzeuge auf dem Grundstück. 1953 kann Heinrich Höcker endlich, zusammen mit Ehefrau Martha, Tochter Ingeborg und Sohn Hans-Joachim in die neue Wohnstätte umsiedeln. Nach der Schule helfen beide Kinder bereits im Betrieb. Ingeborg kümmert sich um die Buchhaltung, während Hans-Joachim seinen Vater Heinrich bei den Transportfahrten über Land begleitet. Wenige Jahre später, man schreibt das Jahr 1957, erwirbt Sohn Hans-Joachim Höcker (der jetzige Firmenchef) mit erst 17 Jahren und nur 2 1⁄2 Fahrstunden die Führerscheine 1 und 2, und darf somit alle Arten von Kraftfahrzeugen fahren. Nur wenig später legt er vor der IHK in Bielefeld seine Fachprüfungen für Güternah-und fernverkehr ab. Somit kann er ab jetzt auch praktisch im Betrieb mitarbeiten.

 

Die Sechziger

Die Zuverlässigkeit des Unternehmens ist hat sich inzwischen auch über den Kreis Gütersloh herumgesprochen. Nach und nach kann der Betrieb vergrößert werden: Weitere Milchtankzüge kommen hinzu, mit denen Heinrich Höcker, inzwischen mit Hilfe einiger Angestellter, nun auch die weiter entfernten Milchtrockenwerke in Everswinkel, Lippstadt und Ibbenbüren beliefert. Gegen Ende der 1950ger Jahre fusionieren zunehmend mehr Molkereien. Viele davon werden von der Großmolkerei in Bielefeld übernommen, und die ehemals selbstständigen Molkereien werden zu Milchannahmestellen. Von dort aus wird die Milch zum Molkereihauptbetrieb nach Bielefeld gebracht. Zu diesem Zweck werden zwei weitere größere Tankwagen mit Anhänger mit je 25000 Liter Fassungsvermögen angeschafft. Im Gegenzug entfallen immer mehr Zustelltouren an die Milchfachgeschäfte, die sich aus den ambulanten Milchhändlern entwickelt haben, denn mittlerweile haben die meisten der Einzelhändler abgepackte Milch im Angebot – die Zeit für „lose Milch“ neigt sich dem Ende. Schließlich, 1967, wird die Milch von den Bauernhöfen nicht mehr in Kannen abtransportiert, sondern mit einem Milchtanksammelwagen “getankt”. Heinrich Höcker schafft aus diesem Grund noch einen weiteren Wagen, diesmal ein rechtsgelenktes Spezialfahrzeug mit 8.500 Ltr. an. Mittlerweile ist der höckersche Fuhrpark recht stattlich geworden. Deshalb übernimmt ab 1968 die Dekra – Heinreich Höcker ist dort bereits seit einigen Jahren Mitglied – die Überwachung und Fahrzeugabnahme.

 

Die Siebziger

Sohn Hans-Joachim, mittlerweile 30 Jahre alt und verheiratet, übernimmt ab Neujahr 1970 die Führung des Betriebes. Doch gleich am ersten Tag seiner Selbständigkeit rutscht Hans-Joachim mit dem Tanksammelwagen auf schneebedeckter Fahrbahn gegen einen Baum. Trotzdem geht Hans-Joachim mutig voran. Tatkräftig unterstützt wird er dabei von seiner Frau Gertrud, geb. Niemeier, die ihm als Inhaberin des LKW-Führerschein von Anfang an unverzichtbare Stütze ist. Die beiden Töchter, Astrid und Nicola, sind nun nicht länger nur Mittelpunkt der Familie, sondern ab nun auch der des Büros. Mitarbeiter sind außerdem Martin Heitmann und Günter Veit, während Frau Schönfeld die Buchhaltung erledigt. Joachims Mutter Gertrud Höcker kümmert sich währenddessen um Disposition mit Telefon und UKW-Betriebsfunk und „nebenbei“ noch das Rechnungswesen. In der Zeit von 1974 bis 1978 baut Joachim an der Niehorster Straße noch eine 600m2 Fahrzeughalle für die Milchfahrzeuge. Wie sich jedoch bald herausstellt, könnte dies seine erste Fehlinvestion gewesen sein.

 

Die Achtziger

Denn seit Beginn der achtziger Jahre verändert sich die Struktur der landwirtschaftlichen Betriebe: Viele Höfe geben die Milchviehhaltung und -wirtschaft auf, Joachim Höcker muss sich neue Ziele setzen: Um die Zukunft des Betriebes und die Arbeitsplätze zu sichern, kauft Hans-Joachim Höcker 1982 eine LKW-Konzession, um fortan, neben dem Milchtransport ein weiteres alternatives Standbein aufzubauen. Ein Teil der Milchfahrzeuge wird umgebaut, und Güterfernverkehrstransporte und Containerverkehre in die Leistungspalette aufgenommen. Es zeigt sich, dass Hans Joachim damit “den richtigen Riecher” gehabt hat: Schon bald bekommt er erste Transportaufträge von der Firma Miele, weitere neue Geschäftbeziehungen entstehen. Mit der Bundesbahn am Containerbahnhof Bielefeld schließt er einen Vertrag über die Contanerzustellung im im Umkreis bis 300 km um Bielefeld. Durch diese sich abzeichnende gute Auftragslage hat Höcker die Möglichkeit, in neue Fahrzeuge zu investieren und weitere Mitarbeiter einzustellen. Ende der achtziger Jahre wächst der Bestand auf insgesamt 15 Fahrzeuge an. Um diese Zeit wird auch die Milchsammeltour mit dem Milchsammelwagen entgültig und schweren Herzens und aufgegeben. Doch wie sich schon bald erweisen wird, ist die Aufgabe dieses Geschäftszweiges eine richtige und zukunftweisende Entscheidung.

 

Die Neunziger

1990 – endet nach 55 Jahren die Milchtansporttradition der Firma Höcker. Die so lange bestehende Geschäftsverbindung mit den Milchwerken Westfalen GmbH wird zum Bedauern aller Beteiligten beendet. Doch zu sehr haben sich die Bedingungen, hervorgerufen durch die Fusionen der Molkereien, verändert. 1994 tritt Tochter Astrid nach bestandener Gesellenprüfung zur Speditionskauffrau und BWL Studium als geschäftführende Gesellschafterin in den elterlichen Betrieb ein. Die Expansion des Unternehmens schreitet nun rasch voran, die Betriebsstätte an der Niehorster Str. reicht nicht mehr aus. Nach langem Suchen wird man im Industriegebiet Gütersloh-Nord fündig und erwirbt dort, in der Henry-Ford-Str. ein 10000 m2 großes Grundstück, den heutigen Firmensitz. Schnell entstehen dort eine Lagerhalle mit Bürotrakt, eine Werkstatthalle, eine LKW-Waschanlage sowie ein Bremsenprüfstand.

 

Ab 2000:

Im Jahre 2000 erfolgt die endgültige Betriebsverlagerung in die neuen Räumlichkeiten. 2004 legt die Deutsche Bahn den Umschlagbahnhof in Bielefeld still. Die dort eingesetzten Fahrzeuge müssen verkauft werden, da ein anderer Einsatz nicht möglich ist. Ein großer Verlust, trotzdem feiert man in der neu gebauten Halle die Rubinhochzeit von Hans-Joachim und Gertrud Höcker mit alten und neuen Betriebsnachbarn, Freunden und Verwandten und natürlich allen Mitarbeitern. Und letztendlich folgt auf ein Tief auch ein Hoch: Das Blatt wendet sich erneut und bald kann die Spedition Höcker ein deutliches Auftragshoch verzeichnen. Ende 2007 wird erstmalig in der Firmengeschichte ein familienfremder Mitarbeiter für die Disposition eingestellt. Und dabei bleibt es nicht: der Fuhrpark wächst auf über 20 Fahrzeuge und die dazu gehörenden Fahrzeugführer an.Zu Beginn des Jahres 2009 ist erneut eine Herausforderung zu meistern. Bedingt durch die Auslagerung des Betriebsteils Lager/Logistik eines Geschäftspartners, gelingt es mit dessen Unterstütung, in diesem Bereich Fuß zu fassen. Seitdem wächst dieser Bereich unaufhörlich – allein dort sind heute 17 Mitarbeiter unseres inzwischen 62köpfigen Teams beschäftigt.

Im Jahr 2010 feierten wir unser 75 jähriges Jubiläum. Am Standort in der Henry-Ford-Straße fand anlässlich dieses Jahrestags ein rundum gelungener Tag der offenen Tür statt. Dort konnten wir einmal mehr beweisen, was aus einem kleinen “Einmannbetrieb“ mit viel persönlichem Einsatz, Risikobereitschaft und zuverlässigen Mitarbeitern geschaffen und entwickelt werden kann. Und darauf sind wir stolz.

Welche logistische Herausforderung dürfen wir für Sie meistern?

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Spedition Höcker

33335 Gütersloh · Henry-Ford-Straße 7 · Telefon 05241 9726810